Den Begriff Jo-Jo-Effekt kennen sicher viele von uns aus Ernährungsratgebern. Er beschreibt die unerwünschte Gewichtszunahme nach Beendigung einer Diät. Personen, die während einer Diät an Gewicht verloren haben, futtern sich in der Zeit nach ihrer Diät häufig wieder auf ihr altes Kampfgewicht zurück oder schießen sogar darüber hinaus. Das ist dann natürlich doof.
Beim Ausmisten können wir ein vergleichbares Phänomen beobachten. Nach einem radikalen Ausmisten laden leere Regale und Schubladen zum erneuten Füllen ein. Wo Platz ist, wieder dieser auch genutzt. Ansonsten wäre er ja verschwendet. So wird wieder eifrig konsumiert und nach einiger Zeit sind die Schränke wieder genau so voll wie vor dem Ausmisten.
Wer regelmäßig ausmistet, gerät vielleicht sogar in Versuchung, mehr zu kaufen. Und sein Geld zum Fenster herauszuschmeißen. Schließlich können wir Gekauftes ja auch schnell wieder ausmisten, wenn wir es doch nicht brauchen. Besonders gefährlich wird es, wenn wir die Möglichkeit des Ausmistens schon beim Kauf eines Gegenstandes in Erwägung ziehen, falls uns dieser doch nicht gefallen sollte. „Ich nehms mal mit. Wenns mir nicht gefällt, miste ich es halt wieder aus.“
Dem Jo-Jo-Effekt beim Ausmisten können wir entgegenwirken, indem wir uns an Regel 2 und an die 30-Tage-Regel halten. Während der 30 Tage, die ein neuer Gegenstand auf unserem Wunschzettel steht, sollten wir uns genau überlegen, wo sein fester Platz sein wird. Wollen wir den Gegenstand auf den Küchentisch, ein Regal oder eine Fensterbank stellen oder kommt er in unseren Kleiderschrank?
Haben wir den richtigen Platz gefunden, können wir uns für den Rest der 30 Tage daran erfreuen, wie leer und aufgeräumt es dort (noch) aussieht. Wie leicht wir an die anderen Dinge herankommen, die dort noch so rumstehen. Wie leicht der Tisch oder die Fensterbank zu reinigen ist, wenn dort nichts draufsteht.
Außerdem hilft es, sich immer wieder vor Augen zu führen, warum wir ausgemistet haben. Weil wir zu viel Kram hatten. Und wie schmerzhaft und langwierig es teilweise war, uns von dem Krempel wieder zu trennen. Wollen wir das tatsächlich demnächst alles noch mal haben?