Gemeinsames Shopping macht Spaß. Mit Freunden oder Freundinnen durch die Stadt von Laden zu Laden zu ziehen, Kleidungsstücke anzuprobieren und zwischendurch einen Kaffee zu trinken und ein Stück Kuchen zu essen ist eine beliebte Freizeitbeschäftigung.
Der Fokus beim Shopping liegt auf der Aktivität, nicht so sehr auf den gekauften Gegenständen. Zwar wird alles gründlich anprobiert, begutachtet und besprochen. Vielleicht wird sogar zielgerichtet nach einem bestimmten Teil gesucht. Dennoch landet am Ende meist deutlich mehr im Einkaufskorb, als im Vorhinein geplant war. Denn wer will sich schon komplett auf seine Beraterrolle konzentrieren, wenn die Freundinnen im Kaufrausch ein schönes Teil nach dem anderen finden?
Wenn wir uns zum gemeinsamen Shoppen verabreden, sollte uns bewusst sein, dass wir uns dadurch großem Druck in mehrfacher Hinsicht auszusetzen.
Ein Kaufrausch kann ansteckend sein. Wir alle kennen den Kick beim Kaufen. Es fühlt sich gut an, etwas zu finden und zu kaufen, was uns gefällt. Die Freude darüber sehen wir unseren Freunden an. Und wollen sie dann auch erleben.
Darüber hinaus fällt es vielen von uns schwer, uns nicht mit unserem Umfeld zu vergleichen. Wir brauchen eigentlich nur eine neue Jeans, aber unsere Freundinnen finden der Reihe nach wunderschöne Kleider, in denen sie blendend aussehen? Da ist der Reiz groß, auch mal die Regale zu durchstöbern. Denn tief in uns drin wollen wir auch so gut aussehen wie die Mädels in den neuen Kleidern. Und nur mal gucken kostet ja nichts. Bis wir dann plötzlich auch ein tolles Kleid finden, was wir eigentlich gar nicht kaufen wollten.
Zielgerichtet einzukaufen und die Versuchungen in den anderen Regalen und auf den Tischen auszublenden ist kaum möglich, wenn die besten Freundinnen völlig außer sich vor Freude immer neue Klamotten in die Höhe reißen und uns zurufen, wie gut wir darin aussehen würden. Und einfach den Laden verlassen, nachdem wir unsere Jeans gekauft haben, können wir auch nicht. Schließlich sind wir ja zum Shoppen verabredet. Da können wir uns schlecht schon nach zehn Minuten mit der Jeans in der Einkaufstüte Richtung Ausgang orientieren.
Ein Shoppingtrip mit Kaffee und Kuchen bringt uns leicht in Versuchung, mehr zu kaufen als geplant. Wenn wir unseren Prinzipien und unserem Wunschzettel treu bleiben wollen, sollten wir unsere Begleitung im Vorfeld darüber informieren. Zielgerichtet einzukaufen macht vielleicht weniger Spaß. Aber es geht schnell. So bleibt mehr Zeit für den Kuchen. Und mehr Geld.