Die 20/20-Regel in der Praxis

Laut der 20/20-Regel von Joshua Fields Milburn kann man sich nahezu alle Dinge, die man wirklich braucht, innerhalb von 20 Minuten für weniger als 20 Dollar besorgen.

In diesem Artikel möchte ich darauf eingehen, wie realistisch diese Aussage ist. Fields Milburn schreibt in seinem Blog, dass seine Hypothese bislang bei ihm und seinem Kompagnon Ryan Nicodemus in 100% aller Fälle standgehalten hat und zu einer festen Regel geworden ist.

Sehen wir uns also ein paar Dinge an, die typischerweise irgendwo in einer Schublade, im Keller oder auf dem Dachboden verstauben, weil man sie ja vielleicht irgendwann noch einmal gebrauchen könnte. Fields Milburn und Nicodemus bezeichnen solche Sachen als „just in case items“.

Heftgerät und Heftklammern
Gibt es im Schreibwarengeschäft oder im Bastelladen für deutlich weniger als 20 Euro zu kaufen. Und wer in einem Büro arbeitet, kann bestimmt auch dort hin und wieder mal ein privates Schreiben heften, muss sich also kein eigenes Heftgerät kaufen. Punkt für Fields Milburn.

Backform
Gibt es im Supermarkt für unter 20 Euro zu kaufen oder bei netten Omas in der Nachbarschaft im Austausch für ein Stück Kuchen zu leihen. Punkt für Fields Milburn.

Squash-Schläger
Der alte Schläger verstaubt im Keller, weil wir seit Jahren kein Squash mehr gespielt haben? In den meisten Squash-Hallen kann man Schläger mieten. Die sind dann zwar nicht immer besonders hochwertig, aber für 90 Minuten alle fünf Jahre reichen sie allemal. Also weg mit dem Schläger. Der Punkt geht an Fields Milburn.

Picknickdecke
Liegt irgendwo ganz unten im Kleiderschrank und wurde bislang nicht ausgemistet, weil „wir die ja brauchen könnten, wenn wir mal wieder zusammen in den Park gehen“ oder so ein Bullshit.

Ich sitze lieber auf einer Parkbank, als nach dem Picknick die Rückseite der Decke von eingetrocknetem Hundekot befreien zu müssen. Und wenn es doch mal ganz romantisch und naturverbunden sein soll, dann tut es auch die gute alte Alditüte als Unterlage beim Picknick. Die soll ja heutzutage auch zu 100 Prozent recyclingfähig sein. Und den alten Picknickkorb brauchen wir dann auch nicht mehr, weil wir Sekt und Stulle gut in der Tüte transportieren können.

Die Tüte kostet weniger als einen Euro und bei Aldi sind wir ohnehin fast jeden Tag. Zwei Punkte für Fields Milburn.

Bohrmaschine
Jetzt wird es interessant. Nehmen wir an, wir müssen unbedingt ein Loch bohren. Die Nachbarn haben jedoch keine Bohrmaschine, der Hausmeister ist ein Griesgram und der beste Freund gibt seine Hilti nicht her. Was also tun?

In letzter Zeit wird es immer populärer, das Teil im Internet zu bestellen, einmal zu benutzen und dann wieder zurückzuschicken. Das gehört sich nicht und schadet den Händlern. Nicht machen.

Die deutlich bessere Alternative: Die Maschine bestellen, das Loch bohren und das Gerät dann bei ebay Kleinanzeigen anbieten. Als Preis für die neuwertige Bohrmaschine ziehen wir einfach 20 Euro vom Neupreis ab. So macht der Käufer ein gutes Geschäft, wir bekommen ein preisgünstiges Loch und Fields Milburn seinen Punkt.

Fazit: Es ist was dran an der 20/20-Regel von Joshua Fields Milburn.

Hast du ähnliche Erfahrungen gemacht? Musstest du schon einmal etwas wiederbeschaffen, was du vorher ausgemistet hattest? Was hast du dafür bezahlt und wie lange hat die Beschaffung gedauert?

Schreibe einen Kommentar