Zehn Teller

Ich benutze jeden Tag denselben Teller. Nach dem Essen spüle ich ihn kurz ab und stelle ihn an seinen Platz. Wenn ich alleine esse, brauche ich also nur diesen einen Teller. Wenn Gäste kommen zwei, vielleicht drei, maximal vier. Mehr als fünf Leute gleichzeitig habe ich noch nie bewirtet. Mehr als drei sind schon sehr selten.

Und wenn doch mal ein großes Festessen ansteht, sollen sich die Gäste ihr Besteck und ihre Teller halt einfach selbst mitbringen. Oder ich kaufe dann mal Pappteller und ärgere mich darüber, dass immer gleich 25 Stück in einem Paket sind.

Momentan habe ich jedoch zehn Porzellanteller im Schrank stehen. Sechs davon können also eigentlich weg. Dann habe ich vier Teller. Einen für mich, drei für Gäste.

Aber was bringt es mir, jetzt diese sechs Teller loszuwerden? Die Teller stehen in meinem Küchenschrank. Der Schrank gehört zu der Wohnung. Den kann ich nicht einfach so weggeben. Der gehört meinem Vermieter. Stört mich aber auch nicht. Weil ich die Sachen im Schrank selten benutze, mache ich ihn auch nur selten auf. Die Teller und Gläser bleiben darin sauber und eigentlich nehme ich sie im Alltag gar nicht richtig wahr.

Aber trotzdem nerven sie mich irgendwie. Warum stehen da Teller in dem Schrank, die ich nie benutze? Weil ich sie ja irgendwann noch einmal brauchen könnte. Nicht wegen einer Party mit neun Gästen. Sondern weil mir ein Teller runterfallen und kaputtgehen könnte. Und dann hätte ich nur noch drei. Die aber auch für fast alle Gelegenheiten reichen würden. Selbst ein romantisches Candle-Light-Dinner mit mir und zwei hübschen jungen Damen wäre mit drei Tellern noch drin.

Ich denke, ich werde mich von den sechs Tellern trennen. Und wenn einer der vier verbliebenen runterfällt, kann ich auch gleich einen der vier Küchenstühle wegschmeißen. Denn wenn einer der Gäste im Fall der Fälle schon von einem Pappteller essen muss, kann er das auch gerne im Stehen tun.

Wie viele Teller stehen bei dir im Schrank und wie viele davon nutzt du wirklich? Hast du noch ein Set „gutes Geschirr“ für besondere Anlässe, das du nur ganz selten mal rausholst?

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