Mit etwas zu beginnen fällt uns leichter, wenn wir die dafür benötigten Utensilien im Vorfeld bereitlegen.
Wenn wir uns zu einer Joggingrunde am Morgen motivieren wollen, legen wir am besten schon am Vorabend unsere Laufklamotten bereit. So müssen wir am nächsten Morgen nach dem Klingeln des Weckers nur noch in unsere Laufsachen schlüpfen und können dann sofort loslaufen.
Dieses Prinzip gilt aber auch anders herum.
Wenn wir um eine Aufgabe zu erledigen im Vorfeld immer etwas wegräumen müssen, überlegen wir uns zweimal, ob wir mit der Aufgabe anfangen. Gegenstände, die uns dabei stören, unseren wichtigen Aufgaben nachzukommen, sollten wir daher konsequent ausmisten.
Wir greifen eher auch mal spontan zu unseren Laufschuhen, wenn wir nicht vorher eine Armada an Stilettos aus dem Weg räumen müssen, die vor dem Schuhschrank stehen und den Weg zu unseren Joggingschuhen versperren. Das Wegräumen nervt. Weil wir darauf keine Lust haben, sinkt die Wahrscheinlichkeit, joggen zu gehen, und wir machen es uns lieber auf dem Sofa bequem.
Wenn wir es uns zur Gewohnheit machen wollen, mit einem frisch gemachten grünen Smoothie in den Tag zu starten, sollten wir unseren Smoothie Mixer problemlos und schnell benutzen können und auch das passende Obst und Gemüse in Griffweite haben. Der Mixer sollte gut erreichbar vorne im Schrank oder auf einem Regal stehen. Außerdem sollten wir eine freie Steckdose in der Nähe haben, sodass der Mixer am Morgen nicht mit dem Toaster und der Kaffeemaschine konkurrieren muss. Das Gerät sollte zudem einfach zu reinigen sein.
Je weniger Arbeit zwischen uns und unserer Aufgabe steht, desto leichter fällt es uns, diese Aufgabe anzugehen. Arbeit verursachende Störquellen erkennen wir häufig daran, dass sie uns nerven. Wir verdrehen die Augen, wenn der Computer mal wieder ewig zum Hochfahren braucht. Unsere Einfahrt ist unter einer dicken Laubschicht kaum mehr zu erkennen, aber wir haben keine Lust, den Laubsauger aus der Gartenlaube zu holen, wenn wir dafür erst einmal den Vertikutierer und die Wippsäge zur Seite räumen müssen. Wir schreiben keine Liebesbriefe mehr, weil uns die Lust fehlt, unter unseren 25 eingetrockneten Kulis den einen funktionierenden herauszusuchen.
Trägst du deine Sommerkleidung auch im Winter, weil du zu faul bist, die Kiste mit den Winterklamotten unter dem Bett hervorzuholen? Kaufst du nur geriebenen Parmesan, weil deine Käsereibe irgendwo hinten im Schrank steht und es dich nervt, erst deine Teller wegräumen zu müssen, um an die Reibe zu gelangen? Beseitigst du Störquellen, nachdem du sie identifiziert hast? Oder machst du weiter wie bisher?