Die richtige Menge finden

Was ist die Menge an Kram, die wir brauchen, um glücklich zu sein? Finden wir Zufriedenheit erst im Überfluss? Oder reicht schon deutlich weniger?

In Bezug auf unseren Besitz gibt es drei Möglichkeiten:

1. Wir haben die richtige Menge schon gefunden.
Herzlichen Glückwunsch. Das ist der Optimalzustand. Wir müssen nichts weiter tun, als weiterhin glücklich zu sein.

2. Wir sind nicht glücklich, weil wir zu wenig haben oder glauben es zumindest.
Dann sollten wir herausfinden, ob wir mit mehr Kram in unserem Leben glücklicher werden. Dazu müssen wir einkaufen gehen. Bis wir die richtige Menge gefunden haben. Dabei müssen wir tief in uns hineinhorchen. Wir müssen uns fragen, ob wir nur kurze Befriedigung durch das Kaufen finden oder ob uns tatsächlich die eingekauften Gegenstände langfristig glücklicher machen.

Vielleicht müssen wir umziehen, weil uns ein größeres Haus glücklicher machen könnte. Oder weil wir nicht mehr genug Platz für unseren ganzen Krempel haben. Wahrscheinlich müssen wir mehr arbeiten, damit wir unsere gestiegenen Ausgaben finanzieren können. Wir müssen mehr Lebenszeit für Konsum eintauschen.

3. Wir sind nicht glücklich, vielleicht weil unser Krempel uns erschlägt.
Dann sollten wir herausfinden, ob wir mit weniger glücklicher werden. Dazu müssen wir ausmisten. Uns der Angst stellen, uns von Dingen zu trennen. Sachen weggeben, auch wenn es wehtut. Und dann gucken, ob wir unseren alten Krimskrams vermissen oder uns ohne ihn freier und besser fühlen.

Die zweite Möglichkeit fällt vielen Menschen leichter als die dritte. Wir sind es gewohnt, uns ständig neue Sachen zu kaufen. Wir hinterfragen es nicht. Es ist normal, dass wir arbeiten gehen, um Geld zu verdienen, das wir in Konsum stecken. Möglichkeit 2 kommt für viele Menschen also damit gleich, so weiterzumachen wie zuvor. Hat uns dieser Weg allerdings bis jetzt nicht glücklich gemacht, wird er es mit großer Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft nicht machen.

Es bietet sich also an, den Weg in die andere Richtung einzuschlagen und dem Minimalismus eine Chance zu geben. Auch wenn es am Anfang schwer fallen wird und ungewohnt ist. Unseren Krempel auszumisten, bestehende Handlungsmuster zu hinterfragen und Gewohnheiten zu erkennen ist ein langwieriger Prozess. Aber es ist einen Versuch wert.

Fühlst du dich von deinem Krempel manchmal erschlagen? Kannst du dir vorstellen, mit weniger glücklich(er) zu werden? Oder strebst du nach mehr?

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