Viele persönliche Gegenstände sind stark mit Erinnerungen an Menschen und besondere Erlebnisse verknüpft. Wenn man diesen Gegenstand betrachtet, fühlt man sich kurz in vergangene Situationen zurückversetzt.
Derlei Erinnerungsstücke auszumisten fällt vielen Menschen schwer.
Wenn ich eine Sache loswerden will, mich davon aber nur schwer trennen kann, mache ich ein digitales Photo davon. Beim Betrachten des Photos kommen die gleichen Erinnerungen hoch wie beim Betrachten des Gegenstandes. Allerdings verstaubt das Photo nicht wie das Erinnerungsstück irgendwo in einer Ecke oder liegt vergraben in einem Karton. Sondern es liegt irgendwo auf der Festplatte. Sauber abgelegt in einem Ordner mit Photos anderer Erinnerungsstücke.
Und genau das ist der Haken an der Sache. Das Photo nimmt zwar kaum Platz weg auf der Festplatte und es ist auch sauber eingeordnet. Aber es liegt auch dort einfach nur rum. Die Photos in dem Ordner betrachte ich nur sehr sporadisch. Manchmal überfliege ich ein paar alte Bilder, wenn ich ein neues in den Ordner schiebe. Ansonsten entspricht der Ordner auf der Festplatte einem Karton irgendwo im Keller.
Photos von Erinnerungsstücken ist also eine Art Zwischending zwischen Ausmisten und Aufbewahren. Die Dinge sind nicht mehr wirklich da, aber trotzdem nicht ganz weg. Ich halte diese Methode für besonders geeignet bei Erinnerungsstücken, die viel Platz einnehmen und wenig Nutzen schenken. Töchterchens erste Wiege nimmt auf dem Dachboden viel Platz ein. Ein Photo würde es zur Erinnerung auch tun. Das erste Paar Babysöckchen ist im Gegensatz zur Wiege deutlich einfacher im Original aufzubewahren, wenn es denn sein muss.
Ich würde wahrscheinlich Wippe und Socken gleichermaßen ausmisten. Ein Photo reicht mir. Eigentlich brauche ich selbst das nicht. Aber es ist ein gutes Gefühl, dass es da ist. Für den Fall der Fälle.