Man könnte denken, Minimalismus und Geld sparen gehen Hand in Hand. Das scheint auch erst mal logisch. Wer wenige Dinge braucht, kauft viele Dinge nicht. Dennoch führt eine minimalistische Lebensweise nicht zwangsläufig dazu, dass wir Geld sparen.
Statt haufenweise Krempel kaufen wir uns wenige ausgewählte Sachen. Diese kosten dann oftmals etwas mehr Geld. Schließlich müssen sie auch länger halten. Wer nur eine Jeans für den Alltag hat, investiert lieber in gute Qualität, als ständig neue Wegwerfware zu kaufen, die schnell verschlissen ist. Eine gute Jeans kann jedoch gut und gerne mehr als das Doppelte oder sogar Dreifache einer Billighose vom Klamottendiscounter kosten.
Wenn wir Geld sparen möchten, können wir unser Glück im Second-Hand-Laden versuchen. Vielleicht finden wir dort eine gute Jeans für wenig Geld. Viele Menschen schrecken jedoch bei Bekleidungsstücken vom Gebrauchtkauf ab. Wir wissen schließlich nie, wer da schon so alles dringesteckt hat und welchen Körperflüssigkeiten gebrauchte Kleidung bereits ausgesetzt war. Also wird es dann eben doch die teure Jeans. Gerade wenn der Minimalismus für uns mehr ein Lebensstil ist, als aus einer finanziellen Not heraus geboren.
Sind wir zum Minimalismus gezwungen, weil wir uns mehr schlicht nicht leisten können, sieht die Sache ganz anders aus, als wenn wir uns dazu entschieden haben.
Unser Konsum wandelt sich hin zu teureren Produkten und in andere Bereiche, sofern wir über die nötigen finanziellen Mittel verfügen, unser Geld allerdings nicht mehr für Krimskrams ausgeben möchten.
Statt eines neuen Fernsehers und einer großen Filmsammlung geben wir das gesparte Geld für hochwertigere Nahrungsmittel, bessere Kleidung und Erlebnisse aus. Vielleicht muss es dann doch das neue Smartphone sein. Obwohl wir wissen, dass uns der Handel unser Bedürfnis danach nur einredet. Zwar kann das teure Telefon auch nicht mehr als unser altes Modell. Aber wir greifen zu, weil wir es uns leisten können. Außerdem wollen wir uns vielleicht dafür belohnen, uns ansonsten viele Kaufentscheidungen zweimal zu überlegen.
Lebst du minimalistisch? Gibst du im Vergleich zu der Zeit davor durchschnittlich mehr oder weniger Geld für Konsumgüter aus? Fließt der Minimalismus in jeden deiner Lebensbereiche ein oder verteilst du deine Ausgaben nur um?