Eine Kleinigkeit mitnehmen

Viele Leute nehmen sich im Supermarkt an der Kasse noch schnell einen Schokoriegel oder eine 0,2-Liter-Flasche Vodka mit. Eigentlich keine große Sache. Was ist schon ein Snickers oder ein Schluck vom gutem Wässerchen?

Doch je häufiger wir uns diese Kleinigkeit gönnen und keinen Ausgleich dazu haben, desto schneller werden wir dick und alkoholkrank. Dabei schaffen Schokolade und Schnaps nur ein kurzfristiges Glücksgefühl. Wir fühlen uns 2 Bissen lang gut und sind 20 Minuten lang angeschickert. Danach haben wir unsere kleine Sünde vergessen. Aber unsere Hüften und unsere Leber vergessen nicht.

So ähnlich verhält es sich auch mit Krimskrams. Wer beim Bummel durch die Innenstadt immer eine Kleinigkeit mitnimmt, sei es etwas zum Anziehen, ein Buch, eine DVD oder ein Dekoartikel, wird über kurz oder lang in einer ziemlich vollgestellten Wohnung hausen. Das eine neue T-Shirt oder die eine Dekoeule, die gerade im Trend ist, machen kaum einen Unterschied. Es wird jedoch nicht bei dem einen Teil bleiben. Denn jedes Mal, wenn wir uns eine Kleinigkeit mitnehmen, die wir eigentlich gar nicht brauchen, trainieren wir unseren Eine-Kleinigkeit-mitnehmen-Muskel. Der dadurch immer stärker wird.

Ist aus unserem kleinen Tick erst einmal eine Gewohnheit geworden, wird es immer schwerer, uns dagegen zu wehren. Unser gut trainierter Snickersbizeps greift wie auf Autopilot in der Warteschlange an der Supermarktkasse zum Schokoriegel, obwohl wir uns das aufgrund unseres Diabetes schon lange nicht mehr erlauben können.

Doch es gibt eine Möglichkeit, unserem Muskel zu geben, was er braucht, ohne dafür unsere Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Wenn es uns schon nicht gelingt, uns einzuschränken, sollten wir wenigstens bessere Kaufentscheidungen treffen. Unser Eine-Kleinigkeit-mitnehmen-Muskel möchte nach etwas greifen. Es in den Einkaufswagen legen. Was er greift, ist ihm dabei relativ egal.

Statt ihn den Schnaps in den Wagen legen zu lassen, könnten wir eine Packung Kaugummi greifen. Dann haben wir nach der Mittagspause zur Abwechslung mal keine Fahne, sondern riechen angenehm nach Minze.

Statt der neuen Blumenvase aus dem Dekoladen nehmen wir einen Blumenstrauß aus dem Blumengeschäft mit. Der ist irgendwann verwelkt und wir schmeißen ihn weg, statt die Blumenvase in den Keller zu den anderen 25 Vasen zu stellen und dann nie wieder anzufassen.

Was kaufst du dir lieber, Blumen oder Vasen? Pfeffi oder Pfefferminz? Ahnen deine Kollegen, was du in der Mittagspause und nach Feierabend so treibst?

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