Bei vielen Anlässen gehört es zum guten Ton, sich zu beschenken. Doch fast immer bekommen wir auch etwas geschenkt, was wir nicht brauchen. Diese Gegenstände landen dann meist im Keller oder auf dem Dachboden. Geburtstage und Weihnachten sind daher für viele Minimalisten ein rotes Tuch.
Denn wir wollen unseren Besitz einschränken und nichts mehr in Kisten verstecken. Wir wollen nur noch Dinge haben, die wir lieben und regelmäßig benutzen.
Bei der Auswahl unserer Besitztümer sind wir sehr wählerisch. Zwar können wir im Vorfeld nie zu 100 Prozent ausschließen, dass eine neue Anschaffung doch ein Fehlkauf wird oder wir den Gegenstand nach einiger Zeit nicht mehr nutzen. Aber wir treffen unsere Kaufentscheidungen wohlüberlegt und damit meist ins Schwarze. Lieber verzichten wir auf den Kauf, als dass wir uns etwas kaufen, das uns nicht vollständig überzeugen und begeistern kann.
Wir schätzen die Leute sehr, die uns beschenken. Deren Meinung ist uns wichtig. Dennoch können sie uns nicht in den Kopf gucken und nicht einschätzen, was wir gerade haben möchten und was wir wirklich brauchen. Mit vielen Geschenken können wir daher wenig anfangen.
Wenn wir Regel 2 befolgen, muss für jedes Geschenk, das wir behalten, ein anderer Gegenstand weichen. Meist fliegt aber stattdessen sofort das Geschenk raus, weil wir es eben nicht so sehr brauchen wie unsere von uns sorgsam ausgewählten Besitztümer. Das ist schade. Das Geschenk war schließlich nett gemeint und hat Ressourcen und Mühen gekostet.
Dennoch sollten wir nach unseren Prinzipien leben und nicht an Geschenken festhalten, die uns eigentlich nicht zusagen. Es kann schwerfallen, Geschenke unserer Liebsten auszumisten. Aber da müssen wir durch, wenn wir uns dem Minimalismus nähern wollen. Im besten Falle teilen wir den Schenkenden im Vorfeld mit, dass wir keinen Krimskrams geschenkt bekommen möchten. Sondern uns viel mehr über einen netten Abend im Kino, eine gute Flasche Wein oder ein Strauß selbstgepflückte Blumen freuen. Oder Socken. Socken kann man schließlich immer gebrauchen.
Wie stehst du zu Geschenken? Lässt du dir nur Dinge von deinem Wunschzettel schenken? Bestehst du auf immaterielle Dinge oder Verbrauchsgüter? Oder akzeptierst du deine Rolle und Verpflichtung als Beschenkter?