Aktien statt Geschenke

Stellen wir uns einmal vor, unsere Eltern hätten uns damals zu Weihnachten statt acht Spielzeugen nur vier gekauft und den Rest des für Geschenke gedachten Geldes in Aktien angelegt.

Mit dem angelegten Geld hätten wir uns heute viel mehr Spielzeug kaufen können. Von den Sachen, die wir damals zu Weihnachten bekommen haben, haben wir heute wahrscheinlich gar nichts mehr oder nur einen verfilzten Teddy übrig.

Wäre unsere Kindheit weniger schön gewesen, wenn wir weniger Spielzeug und dafür ein größeres Aktienpaket gehabt hätten? Die Aktien hätten uns als Kind nichts bedeutet. Vielleicht wären wir aber auf dem Spielplatz gehänselt worden, wenn wir nur zwei statt drei Spielzeugautos gehabt hätten. Allerdings könnten wir dafür heute im dicken Benz zum Klassentreffen fahren. Für den wir wohlgemerkt nicht einmal großartig hätten arbeiten müssen. Weil wir ihn von den Zinseszinsen der uns entgangenen Matchboxautos gezahlt hätten.

Für Dinge, die wir heute kaufen, gilt dasselbe Prinzip. Das dafür gezahlte Geld ist weg. Zinsen für unseren Krempel bekommen wir nicht. Dabei halsen wir uns gleichzeitig noch auf, uns um unseren Kram zu kümmern, ihn zu pflegen und zu warten. Ein neuer Breitbildfernseher nervt uns beim Umziehen und hindert uns beim Reisen. Ein Aktienportfolio nicht. Egal wie breit es aufgestellt ist.

Wir geben viel Geld für Dinge aus, die in zehn Jahren nichts mehr wert sind. Unsere Blu-Ray-Sammlung mag uns heute viel bedeuten. In ein paar Jahren sind die Scheiben nur noch einen Bruchteil von den Anschaffungspreisen wert, wenn überhaupt. Hätten wir das Geld heute clever angelegt, wäre es in Zukunft mehr wert als jetzt und wir müssten uns beim nächsten Umzug nicht mit Regalen voller Silberscheiben rumschlagen.

Bevor wir uns etwas kaufen, sollten wir uns daher immer fragen, wie lange uns dieser Gegenstand Freude bereiten wird und ob wir bereit sind, für diesen gegenwärtigen Spaß vielleicht viel mehr Spaß in einer ungewissen Zukunft aufzugeben. Dabei sollten wir natürlich eine Möglichkeit haben, unser Geld gewinnbringend anzulegen.

Haben dich deine Pokemon-Sammelkarten zu einem angesehenen Mitglied auf dem Pausenhof gemacht? Waren deine Eltern eher spendabel oder knauserig in Bezug auf dein Taschengeld? Haben Oma und Opa zu deiner Geburt ein Sparbuch angelegt?

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