Bücher neu kaufen lohnt nicht

Dinge gebraucht zu kaufen spart nicht nur in vielen Fällen Geld, es ist auch nachhaltiger als der Neukauf.

Bei manchen Produkten ist ein Gebrauchtkauf mit Risiken verbunden. Besonders dann, wenn wir sie über das Internet bestellen vor dem Kauf nicht selbst in die Hand nehmen können. Aber selbst beim Kauf auf dem Flohmarkt können bei Elektronikartikeln Defekte vorhanden sein, die wir nicht sofort erkennen. Vielleicht hat der Vorbesitzer schon so viele Löcher mit unserer neuen gebrauchten Bohrmaschine gebohrt, dass der Motor in den letzten Zügen hängt. Oder der Akku des Handys funktioniert nicht mehr richtig. Eventuell ist das Gerät sogar geklaut. Der Pizzaschneider könnte stumpf, das „nur einmal getragene“ Kleid eingelaufen sein. Auf Photos können wir das kaum erkennen. Mit dem gekauften Gegenstand können wir dann nichts anfangen.

Bei anderen Produkten ist ein Neukauf quasi nicht nötig. Bücher zum Beispiel. Bücher gebraucht zu kaufen birgt kaum ein Risiko. Sie nutzen vom Lesen kaum ab, verlieren aber häufig schnell an Wert und sind daher gebraucht häufig sehr günstig zu haben.

Der Wert eines Buches steckt in dessen Inhalt und nicht in einem kratzerfreien Einband oder in perfekt knitterfreien, weißen Seiten. Solange wir den Inhalt noch aufnehmen können, erfüllt das Buch seinen primären Zweck.

Um ein Buch unlesbar zu machen, müssen schon Seiten herausgerissen oder angekokelt werden oder Flüssigkeiten drübergekippt. In diesem Fall grenzt es dann allerdings schon an Scharlatanerie, ein solch geschundenes Buch überhaupt noch zum Kauf anzubieten. Ansonsten sind ein paar Knicks, leichter Zigarettengeruch und hier und da ein Schamhaar zwischen den Seiten das Schlimmste, was der Gebrauchtkäufer ertragen muss.

Bei Fach- und Sachbüchern können Unterstreichungen natürlich nerven. Vielleicht sind sie uns aber auch eine große Hilfe. Die unterstrichenen Passagen scheinen schließlich wichtig zu sein. Sonst hätte sie der Vorbesitzer schließlich nicht markiert. Zudem sind Bücher mit Markierungen meist noch etwas günstiger als solche ohne. Jedenfalls bei großen Anbietern wie Rebuy oder Momox. Wer nur Romane liest, muss zumeist keine Bleistiftspuren fürchten. Dafür allerdings Katzenhaare. Aufgepasst, liebe Allergiker.

Neuware sieht im Regal natürlich besser aus als vergilbte und zerlesene Literatur. Aber Bücherregale sind für viele Minimalisten ohnehin ein rotes Tuch. Und selbst wenn wir uns das Regal im Wohnzimmer vollstellen, um damit anzugeben, was für schwere Kost wir lesen, sollten wir zum gebrauchten Schinken greifen. Denn das Buch muss ja gelesen aussehen, damit unser Schwindel nicht auffällt.

Die Alternative zum Neukauf ist und bleibt jedoch das Leihen. Große Auswahl finden wir in der Bücherei, aber auch bei Freunden, Bekannten oder Kommilitonen.

Suchst du dir deine Freunde nach der Größe ihres Bücherregals aus? Ekelst du dich davor, Haare in gebrauchten Büchern zu finden, oder gehst du gerne auf Schatzsuche?

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