Viele von uns nehmen sich immer wieder vor, endlich mit dem Ausmisten anzufangen. Und scheitern. Weil sie sich nicht dazu überwinden können oder zu früh aufgeben.
Letztendlich ist unser Krempel ja sowieso nur unser eigenes Problem. Gut versteckt unter dem Bett oder ganz hinten im Schrank stört er nicht. Wir müssen zwar manchmal auf einen Stuhl steigen, um an die Sachen ganz oben hinten in den Schränken zu kommen, aber die benutzen wir ohnehin nicht so oft. Wir können über unser Geld selbst entscheiden. Was wir uns kaufen, bestimmen nur wir selbst. Wenn überhaupt jemand darunter leidet, dann sind wir das. Das geht nur uns was an und die Leute, mit denen wir unsere vier Wände teilen.
Wir haben schließlich viel zu tun. Zu viel, um acht Minuten pro Tag einen Lappen zu schwingen oder Sachen auszumisten. Wirklich ordentlich waren wir ohnehin noch nie. Schon als Kinder nicht. Damals haben wir auch nur alle Jubeljahre mal aufgeräumt. Man muss ja nicht perfekt sein. Jeder hat seine kleinen Laster. Das ist nur menschlich.
Alles Ausreden.
Natürlich müssen wir nicht ausmisten. Wir können uns die Bude bis zum Dach vollmüllen und trotzdem munter weiter neues Zeug kaufen. Bis die Bank unsere Konten sperrt.
Aber irgendwann werden wir uns mit unserem Krempel auseinandersetzen müssen. Weil es dann doch zu viel wird. Oder weil wir umziehen. Vielleicht sterben wir auch vorher. Und hinterlassen unseren Angehörigen ein Haus oder eine Wohnung voller Gerümpel.
Jede unserer Ausreden ist zugleich ein Eingeständnis für eine Niederlage. Statt anzufangen geben wir auf, wenn wir uns sagen, „dass wir halt schon immer etwas unordentlich waren“. Wir wissen genau, dass unsere Ausreden zu nichts führen. Denn es sind keine Lösungen. Diese Tatsache nagt an uns. Bewusst oder unbewusst. Genau wie unser Krempel. Also weg damit. Erst mit den Ausreden, dann mit dem Gerümpel.
Was sind deine besten Ausreden, um heute noch nicht anfangen zu müssen? Was hält dich vom Aufräumen ab? Bist du immer ehrlich zu dir selbst?