Das Staubexperiment

Ich mag saubere Oberflächen. Alle Gegenstände, die ich nicht mindestens zweimal die Woche benutze, verstaue ich in geschlossenen Schränken. So steht wenig rum und versperrt die Sicht auf glänzende Oberflächen.

Eigentlich. Denn manche Dinge schaffen es immer wieder wie durch Geisterhand, sich irgendwo festzusetzen. Mal ist es der Standmixer, den ich eine Zeit lang intensiv genutzt habe und dann plötzlich nicht mehr. Der kann dann eigentlich in den Schrank, bleibt aber trotzdem auf dem Küchentisch stehen. Oder es ist ein Zettel mit Notizen auf dem Schreibtisch, den ich längst hätte digitalisieren und wegschmeißen sollen. Da ich es aber immer wieder aufschiebe, liegt der Zettel tagelang herum.

Du hast mit dem gleichen Problem zu kämpfen? Vielleicht stehst du auch noch ganz am Anfang deiner Aufräumkarriere und weißt nicht, womit du anfangen sollst. In beiden Fällen gibt es einen einfachen Trick, um ungenutzte Gegenstände zu identifizieren:

Verzichte die nächsten zwei bis drei Wochen darauf, in deinem Zuhause Staub zu wischen.

Staub ist ein guter Indikator für Gebrauch. Was häufig benutzt wird, verstaubt nicht so leicht. Findest du nach drei Wochen eine dicke Staubschicht auf deinem Reiskocher, kann der wahrscheinlich in einen Schrank geräumt oder gleich ganz abgeschafft werden. Ist kein Staub auf dem Wasserkocher, machst du dir offensichtlich regelmäßig mal ein Wasser heiß. Der Kocher hat also seine Berechtigung.

Mehrere kleine Haken hat diese Methode jedoch:

  • Es wird für einige Wochen recht staubig bei dir.
  • Es können nur Gegenstände untersucht werden, die du regelmäßig bewegst. Im Gegensatz zum Kochtopf verstaubt der Fernseher auch dann, wenn er täglich benutzt wird. Hier solltest du eher auf Staub auf der Fernbedienung achten.
  • Die Methode ist nicht immer zu 100 Prozent zuverlässig. Auf meinem Wasserkocher sammelt sich regelmäßig Staub, obwohl ich das Gerät täglich nutze. Erklären kann ich mir das nicht.

Ist deine Innenausstattung mit einer dicken Staubschicht überzogen und du hast die Dinge des täglichen Bedarfs identifiziert, geht es ans Saubermachen.

Bei dieser Arbeit kannst du dir eine weitere Frage stellen: „Nervt mich dieser Gegenstand beim Staubwischen?“ Vielleicht spielst du regelmäßig mit deinen Modellautos. Obwohl die Autos an sich durch das viele Spielen nicht verstauben, musst du sie beim Saubermachen immer vom Regal räumen, um dieses abzuwischen. Wenn dich das nervt, ist es ein gutes Zeichen dafür, die Autos nach dem Spielen in einer Kiste zu parken.

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