Wenn wir nicht gerade bis über beide Ohren in einer tiefen Meditation stecken, verarbeitet unser Gehirn permanent Reize, die von außen auf uns einwirken. Ständig blinkt, klingelt und leuchtet es und eine riesige Masse an Informationen konkurriert um unsere Aufmerksamkeit. Uns auf eine Sache zu konzentrieren fällt schwer, wenn unser Gehirn unter Volllast damit beschäftigt ist, Störenfriede auszublenden.
Beim Spaziergang durch die Innenstadt, im Bus oder auf dem Bau können wir diese Reize quasi nicht kontrollieren. Irgendein Kind schreit immer und an jeder zweiten Ecke wird gehämmert und gesägt. Unsere eigenen vier Wände können wir jedoch etwas reizärmer gestalten, um unserem Gehirn eine Pause zu gönnen und uns besser auf die für uns wichtigen Dinge fokussieren zu können.
Eine minimalistische Lebensweise gibt uns die Möglichkeit, zumindest in unseren eigenen vier Wänden den ungewollten Informationsfluss etwas einzudämmen. Einen Gegenpol zu schaffen, dort, wo wir unsere Informationsaufnahme besser kontrollieren können.
Zwar können wir kaum etwas gegen Straßen- oder Baulärm machen, der von draußen in unsere Wohnung dringt. Aber wir können die Störquellen beseitigen, die wir uns selbst ins Haus geholt haben.
Besonders aufmerksamkeitshungrig sind unsere Smartphones, Computer, Fernseher und Radios. Benachrichtigungen auf dem Handy und Werbung in Internet, Radio und Fernsehen sind darauf ausgelegt, unsere Aufmerksamkeit an sich zu ziehen. Und selbst wenn das Handy mal nicht klingelt, hören wir mit einem Ohr hin, ob wir nicht vielleicht doch eine Nachricht bekommen haben.
Ein erster Schritt kann also sein, nur die Benachrichtigungen unserer wichtigsten Apps oder Kontakte einzuschalten und das Radio und den Fernseher nicht im Hintergrund laufen zu lassen, während wir eigentlich mit anderen Dingen beschäftigt sind.
Als nächstes können wir unseren Arbeitsplatz aufräumen und alles Unwichtige aus unserem Sichtfeld entfernen, sodass wir uns auf unsere Arbeit konzentrieren können und nicht ständig von gelben Klebezetteln, Photos und Krimskrams abgelenkt werden.
Einrichtungsgegenstände, die farblich zueinander passen, ziehen weniger Aufmerksamkeit als grelle Dinge, die aus der Umgebung herausstechen. Ein Einhorn mit Glitzer in einem knalligen Pink wird in einem Raum voller weißer Möbel immer auffallen. Solche Störer sollten wir außerhalb unseres Sichtfeldes aufstellen, wenn wir uns konzentriert auf eine Sache fokussieren möchten.
Was sind die größten Ablenkungen in deinem Zuhause? Reißt dich das Blubbern des Kühlschranks ständig aus deiner Konzentration? Liegt deine Katze am liebsten auf deiner Tastatur? Knallen deine Nachbarn mit den Türen?