Konserven, Drogerieartikel und andere Verbrauchsgüter auf Vorrat zu kaufen ist verlockend. Wenn diese dann auch noch reduziert sind, schlagen viele Leute gerne zu.
Viele Produkte sind in regelmäßigem Abstand im Angebot. Nicht immer haben wir bis dahin unsere Vorräte aufgebraucht. Weil wir nicht genau wissen, wie viele Flaschen unseres Lieblingsshampoos wir noch auf Lager haben, nehmen wir vorsichtshalber noch ein paar mit. Sie sind schließlich gerade besonders günstig.
Ein Rabatt auf einen Artikel, den wir ohnehin regelmäßig kaufen, klingt erstmal gut. Wir machen dadurch allerdings in den meisten Fällen nur scheinbar ein gutes Geschäft. Denn unsere Vorratshaltung hat auch ihren Preis.
Die meisten von uns sind nicht zur Vorratshaltung gezwungen. Selbst vom abgelegensten Provinzdorf aus ist der nächste Aldi nicht weit entfernt. Auch das Risiko einer Naturkatastrophe oder des Zusammenbruchs der Wirtschaft ist in Deutschland eher gering.
Ebenso ist ein großer Teil der Produkte für den täglichen Gebrauch so regelmäßig reduziert, dass wir diese Dinge nicht auf einmal in großen Mengen kaufen müssen. Wir können stattdessen einfach auf das nächste Angebot warten. Ein bis zwei Tuben unserer Lieblingszahncreme reichen für eine Einzelperson als Vorrat fast immer aus, um die Zeit bis zum nächsten Angebot zu überbrücken. Es müssen nicht noch mehr sein.
Im Supermarkt und in der Drogerie bekommen wir immer frische Ware. Stellen wir uns hingegen zehn Tuben Zahnpasta in die Vorratskammer, sind die letzten schon nicht mehr so frisch, wenn wir die ersten aufgebraucht haben.
Der für mich entscheidende Faktor, der mir erst spät in den Sinn gekommen ist, ist allerdings ein anderer: Wenn ich Produkte im Angebot kaufe, dann immer die, die ich schon kenne und mag. Ich kaufe mir ja nicht fünf Flaschen eines Duschgels, das ich noch nie probiert habe. Sondern ich nehme mein Lieblingsduschgel. Wenn ich dann aber fünf Flaschen meines Lieblingsduschgels auf Halde habe, bin ich die nächsten Wochen bis Monate erst mal an diesen Geruch gefesselt.
Es ist allerdings auch immer ein schönes Gefühl, seinen kompletten Vorrat von etwas aufgebraucht zu haben. Und dann etwas ganz Neues, bislang Unbekanntes auszuprobieren. Das geht natürlich auch mit prall gefülltem Lager. Aber dann stehen auf einmal zwei angebrochene Duschgels im Bad rum. Und wenn dann der neue Duft besser gefällt als der erste, von dem noch acht Flaschen im Schrank stehen, ist schnell Schluss mit Minimalismus. Denn dann kommen beim nächsten rabattierten Einkauf auch noch acht Flaschen des neuen Duftes dazu.
Wie stehst du zur Vorratshaltung? Quillt dein Tiefkühlfach über oder quälst du dich jeden Tag in den Supermarkt? Kannst du noch entspannt Duschen oder spielst du Domino mit Duschgelflaschen?