Ein Gegenstand ist ein Gegenstand. Wenn wir ihn benutzen, erfüllt er seinen Zweck.
Manche Gegenstände erfüllen nur einen ganz speziellen Zweck. Ein Scanner scannt. Wenn er nicht gerade scannt, steht er irgendwo in der Ecke und nimmt Platz ein.
Andere Gegenstände können deutlich mehr. Mit einem Smartphone können wir telefonieren, im Internet surfen, chatten, spielen, navigieren und vieles mehr.
Einen Gegenstand jedoch nicht zu besitzen, gibt uns Freiheit. Das Geld, das wir für den Kauf und die Wartung des Gegenstands ausgegeben hätten, können wir für die verschiedensten anderen Dinge und Erlebnisse ausgeben. Den Platz, den der Gegenstand eingenommen hätte, können wir mit anderen Sachen füllen. Oder es lassen. Die Zeit, die wir in Kauf, Benutzung und Pflege investiert hätten, können wir mit unendlich vielen anderen Dingen füllen. Wenn wir das wollen.
Je weniger Krimskrams wir haben, desto weniger Raum, Zeit und Geld nimmt er ein und desto mehr davon steht uns zu unser freien Verfügung.
Das gilt natürlich nicht nur für materielle Gegenstände, sondern auch für Sozialkontakte, Termine und Verpflichtungen. Wer seine Arbeitszeit reduziert und nicht mehr jede Woche 40 Stunden lang im Büro vor dem Rechner sitzt, hat nicht einfach nur ein paar Stunden mehr Freizeit. Denn mehr Freizeit bedeutet quasi unendlich mehr Möglichkeiten.
Wir können Sport treiben, einem Hobby nach- oder Spazieren gehen oder unsere Wohnung aufräumen. Oder wir arbeiten auch in unserer freien Zeit an unserer Karriere und nehmen an Seminaren und Fortbildungen teil oder üben uns in Meditation und Mentaltraining, um dadurch unsere Leistung im Beruf zu steigern.
Entstandene Freiräume müssen wir nicht füllen. Denn es sind freie Räume, keine Lücken. Wir müssen keinen Multifunktionsdrucker kaufen, der auch scannen kann, nachdem wir den Scanner ausgemistet haben. Ebenso müssen wir nicht zwei Stunden pro Tag meditieren, nur weil wir unsere Arbeitszeit reduziert haben.
Hast du Mut zur Lücke oder Angst vor der Leere? Wie füllst du entstandene Räume? Ist bei dir jeder Tag verplant oder hältst du dir regelmäßig Optionen offen?