In einem vorherigen Artikel habe ich verdeutlicht, wie uns Einkaufszettel vor Impulskäufen schützen. Sofern wir sie in starken Momenten aufstellen und uns beim Einkauf an den Zettel halten.
Leider hat nicht jeder von uns eine angeborene Einkaufszetteldisziplin. „Der gute Vorsatz ist ein Gaul, der oft gesattelt und selten geritten wird“ heißt es im Volksmund. Zu oft schreiben wir voller Motivation Brokkoli und mageres Fleisch auf den Einkaufszettel, um dann mit gesenktem Kopf und einem Einkaufskorb voller Schnaps und Süßkram nach Hause zu kommen. Die Versuchung war zu groß, der Wille zu klein.
Doch das muss nicht sein! In wenigen Schritten können wir uns darauf konditionieren, uns an unseren Einkaufszettel zu halten und keine Impulskäufe mehr zu tätigen.
Die Königsdisziplin lautet: Hungrig und mit voller Geldbörse in den Supermarkt zu gehen.
Um dort hinzukommen, fangen wir erst einmal klein an. Wir schreiben uns zuhause in einem starken Moment unseren Einkaufszettel und gehen dann satt und zufrieden einkaufen. Außerdem nehmen wir nur so viel Geld mit, wie wir für die Lebensmittel auf dem Zettel benötigen. Selbst wenn wir beim Einkauf in die Versuchung kommen, uns einen um 30 Prozent reduzierten Joghurt mitzunehmen, könnten wir ihn nicht bezahlen. Das üben wir solange, bis wir uns daran gewöhnt haben, strikt nach unserer Liste einzukaufen.
Im zweiten Schritt gehen wir dann hungrig, aber weiterhin mit abgezähltem Geld einkaufen. In diesem Schritt ist es wichtig, erst alle Lebensmittel von unserem Zettel in den Einkaufswagen zu legen. Danach drehen wir eine Runde durch den Laden. Unser Hunger wird das Verlangen nach Impulskäufen steigern. Die Schokolade im Angebot wird plötzlich noch verführerischer aussehen. Aber wir können sie nicht bezahlen. Dinge aus unserem Einkaufswagen zurückzulegen und sich für das gesparte Geld Schokolade zu kaufen ist tabu! Zuhause belohnen wir uns für unsere Einkaufszetteldisziplin mit einer Belohnung unserer Wahl. Das darf gern ein Stück Schokolade sein, das wir während unseres ersten Schrittes bewusst auf unseren Zettel geschrieben und satt eingekauft haben.
Der letzte Schritt ist dann, hungrig und mit voller Geldbörse einkaufen zu gehen. Nach einigen Wochen des Trainings in Schritt zwei sollten wir uns gegen Impulskäufe weitestgehend abgehärtet haben. Wir haben uns immer wieder in Versuchung geführt, konnten ihr aber nicht nachgeben. Jetzt ist es an der Zeit, uns in Versuchung zu führen und dieser bewusst nicht nachzugeben. Wir belohnen uns wieder wie gewohnt nach dem Einkauf zuhause, anstatt uns den schnellen Kick mit einem Flachmann Asbach und einem Überraschungsei auf dem Parkplatz zu verschaffen.