Aber das war mal teuer

Wir sind oft ziemlich gut darin, uns einzureden, warum wir einen Gegenstand nicht ausmisten sollten. Obwohl wir dieses Ding schon lange nicht mehr in der Hand gehabt haben und es eigentlich nicht mehr brauchen, wollen wir es nicht weggeben.

Ein Grund dafür könnte sein, dass dieses Ding mal Geld gekostet hat. Es wegzugeben fühlt sich an, als würden wir dieses Geld verschwenden. Selbst wenn wir den Gegenstand eigentlich gar nicht nutzen.

Das ist ärgerlich. Aber wir haben diesen Gegenstand nun einmal gekauft und brauchen ihn nicht mehr. Das ursprünglich bezahlte Geld ist weg. Es ist seit dem Moment weg, in dem wir den Gegenstand bezahlt haben. Um noch etwas von dem Geld zurückzuholen, können wir versuchen, den Gegenstand zu verkaufen. Oder wir spenden ihn. Vielleicht wird er dann von jemand anderem intensiv genutzt und kann endlich seinen Zweck erfüllen.

Unsere vergangene Fehlentscheidung zum Kauf sollte uns nicht davon abhalten, jetzt die richtige Entscheidung zu treffen. Es ist sinnlos, dem Geld hinterherzutrauern. Indem wir den Gegenstand jetzt wegschmeißen, können wir einen Schritt nach vorne machen. Platz schaffen. Und aus der Fehlentscheidung lernen. Wir können uns vor zukünftigen Kaufentscheidungen an diesen Gegenstand erinnern und welches Kopfzerbrechen er uns bereitet hat. Um dann eine bessere Entscheidung zu treffen.

Wenn wir es partout nicht schaffen, den ursprünglichen Preis des Gegenstands aus dem Kopf zu bekommen, können zwei Tricks helfen.

Vielleicht stehen wir heute vor der schweren Entscheidung, unseren Fernseher auszumisten, der vor fünf Jahren 1500 Euro gekostet hat. Eigentlich kann der weg, aber irgendwie auch nicht, denn „der war mal teuer“. Die 1500 Euro schwirren in unserem Kopf rum. Ein solcher Verlust tut weh. Doch müssen wir uns vor Augen führen, dass wir den Preis vor fünf Jahren bezahlt haben. Heute ist der Fernseher höchstwahrscheinlich deutlich weniger wert. Es kann helfen, im Internet nach gebrauchten Angeboten zu suchen. Wenn unser Fernseher dort für nur noch 100 Euro angeboten wird, schrumpfen oft auch in unserem Kopf die 1500 Euro auf die deutlich kleinere Zahl und der Verlust fühlt sich plötzlich weit weniger schmerzhaft an.

Außerdem sollten wir uns die Kosten vor Augen führen, die der Fernseher im Moment verursacht. Vielleicht ist er auf Standby und verbraucht Strom. Selbst wenn er nur ungenutzt herumsteht, nervt er beim Staubwischen. Und kostet Platz. Jeden Quadratmeter Wohnfläche müssen wir bezahlen. Jeden Tisch, auf dem der Fernseher vielleicht steht, auch. Dazu kommen kosten durch eventuelle Reparaturen.

Grund genug, das Ding jetzt loszuwerden.

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