Als Kind war es selbstverständlich, mit leeren Taschen aus dem Haus zu gehen.
Auch als Erwachsene brauchen wir häufig nur unsere Haus- und Wohnungsschlüssel. Ohne Smartphone und Portmonee wagen wir uns aber kaum noch vor die Tür, das Handy möglichst voll aufgeladen und in der Geldbörse neben Ausweis und Führerschein auch diverse Rabattkarten, vom Bäcker bis zum Möbelhaus.
Falls wir bei unserem Sonntagsspaziergang so böse umknicken, dass wir keinen Schritt mehr gehen können, rufen wir uns einfach ein Taxi. Telefon und Geld haben wir dabei.
Wenn wir bei unserer abendlichen Runde mit dem Hund plötzlich Lust auf eine neue Kommode für das Badezimmer bekommen, können wir sie gleich mitnehmen und Bonuspunkte kassieren. Für solche Fälle nehmen wir schließlich immer unsere Bank- und Kundenkarten mit.
Wir sind auf alles vorbereitet. Aber müssen wir das wirklich sein?
Wie oft haben wir uns bei unseren letzten Spaziergängen die Beine gebrochen? Wie oft hat unser Hund sein Geschäft direkt vor IKEA verrichtet? Und kaufen wir dort wirklich so oft ein, dass wir überhaupt eine Bonuskarte brauchen?
Natürlich ist es immer praktisch, ein Handy in der Tasche zu haben. Falls wirklich mal etwas passiert. Aber es fühlt sich auch ungemein befreiend an, mal nur mit dem Schlüssel aus dem Haus zu gehen. Ohne Geld. Ohne Telefon. Ohne Ballast.
Zu spüren, dass wir auch ohne den ganzen Kram auskommen. Dass nichts passiert. Wie damals als Kinder. Unsere Kindheit haben wir schließlich auch irgendwie überlebt. Mit Blessuren und Schrammen, aber ohne Dauerberieselung und ständige Erreichbarkeit vom Handy. Und ohne die Möglichkeit, schnell und impulsiv etwas zu Trinken kaufen zu können. Wieder zuhause schmeckte die Schorle dann noch viel besser.
Worauf kannst du nicht verzichten, wenn du das Haus verlässt? Schlüssel, Handy, Geld, Taschentücher? Nimmst du immer dein ganzes Portmonee mit allen Karten mit oder sortierst du aus, was du nicht brauchst?