Hirn statt Bauch

Impulskäufe tätigen wir meistens aus einem Bauchgefühl heraus. Wir denken nicht nach, sondern machen einfach. Teilweise handeln wir dabei wie auf Autopilot.

Um dem entgegenzuwirken, müssen wir uns vor jedem Kauf dazu bringen, unser Gehirn einzuschalten. Nur wenn wir den Kauf vor dem Abschluss reflektieren, können wir uns bewusst gegen ihn entscheiden. Ein wirksames Mittel dazu ist es, sich das Bezahlen so schwer wie möglich zu machen.

Statt verträumt etwas in den Einkaufskorb zu werfen und gedankenlos zur Kasse zu tragen, gehen wir den Umweg über unser Gehirn, indem wir uns vor dem Bezahlen kleine Aufgaben stellen.

Wir können unsere Kreditkarte jedes Mal in ein anderes Fach im Portmonee oder in der Handtasche stecken. So können wir sie nicht mehr einfach gedankenverloren zücken, sondern werden in dem Moment wieder in die Gegenwart zurückgeholt, in dem wir sie nicht in ihrem gewohnten Fach finden.

Standen wir wenige Sekunden vorher noch tagträumend mit einem Einkaufskorb voller Krimskrams in der Schlange an der Kasse, breitet sich Panik aus, während wir hektisch unsere Karte suchen. In dem Moment fällt uns ein, dass wir sie extra vor uns versteckt haben, damit wir nicht mehr irgendwelchen Tand kaufen. Wir spüren Erleichterung, weil wir unsere Karte nicht verloren haben, lachen über uns selbst und blicken nach unten in den Einkaufskorb. Von wo aus uns drei Gartenzwerge angrinsen, die unser Unterbewusstsein in den Korb gelegt hat, unser Verstand aber niemals kaufen würde. Also schnell weg damit.

Das Erschweren des Bezahlens holt uns in die Gegenwart zurück und dient gleichzeitig als Eselsbrücke. Es erinnert uns daran, dass wir uns vorgenommen haben, bewusstere Kaufentscheidungen zu treffen und Impulskäufen einen Riegel vorzuschieben.

Beim Erschweren sollten wir möglichst kreativ sein. Nach einiger Zeit gewöhnen wir uns daran, immer vor dem Bezahlen unsere Kreditkarte suchen zu müssen. Die Suche holt uns dann nicht mehr aus dem Autopilot heraus und wir müssen eine andere Möglichkeit finden. Einen um die Karte gewickelten Streifen buntes Klebeband zum Beispiel.

Bist du beim Einkaufen auch nach einem harten Arbeitstag immer voll da oder träumst du dabei vor dich hin? Wie verhinderst du Impulskäufe? Besitzt du Einkaufszetteldisziplin?

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